Um die Ideologie, die hinter der Sexualmagie steht, zu verstehen, müssen wir uns mit den alten Wissenschaften der Hermetischen Philosophie beschäftigen. Für einen sexualmagisch arbeitenden Mann, einen sog. Tantrika, bilden sie die Theorie, an die er glaubt und die ihm, davon ist auszugehen, die Mittel in die Hände gibt, diese Theorie auch in die Praxis umzusetzen. Wie bereits erwähnt handelt es sich bei diesen Wissenschaften um die Magie, die Alchemie, sowie die Astrologie. An dieser Stelle möchte ich betonen, dass es sich dabei nicht um Firlefanz oder unnützes Wissen von gestern handelt, sondern dass wir es hier mit tiefen Kenntnissen über die Zusammenhänge unserer Welt zu tun haben. Sie sind allerdings symbolisch verschleiert und für nicht Eingehweihte nur schwer zugänglich. Hinzu kommt, dass es Lehrer bedarf, um den Umgang mit diesen Wissenschaften richtig zu verstehen. Ich halte es für mehr als schwierig, Magie einfach an Hand von Büchern zu lernen, obwohl die einschlägige Literatur in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Der Inhalt dieser Wissenschaften geht weit über den niedergeschriebenen Rahmen hinaus. Weiter beinhalten sie eine andere Form des Denkens. In unserer wissenschaftlich ausgerichteten westlichen Welt haben wir gelernt causal zu denken, während die alten Wissenschaften analog denken und Begründungen für sie nicht von großem Interesse sind. Anhand des Beispiels des weiblichen Prinzips bilde ich einmal eine solche Analogiekette, um zu demonstrieren, wie diese Wissenschaften denken.
Weibliches Prinzip analog Frau analog Wasser analog Aufnehmendes analog Passives analog Weiches analog Nahrung analog Vagina analog Magen analog Mond analog Silber. Diese Analogiekette kann mit dem entsprechenden Wissen noch um Vieles erweitert werden.
Wie auch bereits erwähnt, ist das alte Wissen im Osten wie im Westen gleich, nur die Gewänder, in denen sie erscheinn, unterscheiden sich. Wie ich gerade feststelle, dies im wahrsten Sinne des Wortes. Die Gewänder tibetischer Lamas, die zu den Großmeistern der Magie zählen, sind andere, als die des westlichen Magiers, dem ich in die Hände gefallen bin, und dennoch tun sie alle das Gleiche. Auch ist Magie im Osten in einen religiösen Kontext eingebunden und damit durchaus auch öffentlich. Im Westen hingegen verschwand die Magie in Logen und Geheimbünden und war damit nur noch einigen Wenigen zugänglich.
Magische Arbeit ist von ihrem Grundsatz her positiv und wurde im alten Ägypten zum Heilen benutzt. Ähnlich wie wir diese Vorgehensweisen heute noch im Schamanismus kennen, der z.Zt. immer populärer wird
Aber es ist auch bekannt, dass ein Teil der Menschheit keineswegs Interesse daran hat und hatte, anderen Gutes zu tun und sich selbst zu reflektieren, denn dies ist ein anstrengender Weg, der eine gehörige Portion Disziplin verlangt. Über die Praktiken der Magie haben ebenso vor langer, langer Zeit Menschen ausfindig gemacht, dass man diese auch nutzen kann, um sich anderer Menschen zu bedienen, sie zu schädigen und für eigene Zwecke zu manipulieren. Darüber hinaus hat der Mensch in Erfahrung gebracht, dass dabei das Anzapfen und die Manipulation der Lebensenergie und damit der Sexualenergie eine ausschlaggebende Rolle spielt und für das eigene Wohlergehen von Vorteil ist.
Östliche Lamas, Gurus, Swamis, Yogis, Tantra Meister etc. sind nichts anderes als Energievampire übelster Sorte, die ihr eigenes Wohlergehen und die praktische Durchführung ihrer nur als krank zu bezeichnenden religiösen Ideologie mit Hilfe weiblicher Energie für sich realisieren wollen.
Um Magie und Sexualmagie etwas verständlicher zu machen, nehme ich Bilder zu Hilfe, die diese Wissenschaft und ihre positiven und negativen Auswirkungen etwas besser verdeutlichen. Bei der Betrachtung wird deutlich, dass der westliche und der östliche Weg vom Grundsatz her die gleichen sind.
Ausgewählt habe ich die Bilder zweier verschiedener Tarots. Bilder verdeutlichen manchmal etwas klarer diese schwierig zu vermittelnden Welt. Das Tarot ist ebenfalls ein Einweihungsweg, der jedoch von nur sehr wenigen Menschen wirklich beherrscht wird. Auch wenn Tarotkarten legen schick ist, gehört ein enormes Wissen dazu, dieses Legesystem wirklich zu verstehen.
Die erste Karte des großen Arcanum des Tarots ist der Magier, den man folgend abgebildet sieht. Es handelt sich hierbei um das Rider-Waite Tarot und ist somit die positive Darstellung magischer Arbeit. Ich erkläre dem Leser die darauf ebgebildete Symbolik wie folgt:
Der Magier steht hinter einem Tisch, auf dem verschiedene Gegenstände liegen. Sein rechter Arm deutet gen Himmel, der linke zur Erde. Damit wird auf ein wichtiges hermetisches Gesetz hingewiesen, welches in der Kurzformel viele als "wie oben so unten kennen" (Das Ding welches oben, ist gleich dem Ding welches unten und das Ding welches unten, ist gleich dem Ding welches oben, zu vereinen zu einem einzigen Ding). Es ist das sog. Analogiegesetz, das besagt, dass auf allen Ebenen, der materiellen, der mentalen und der spitituellen, die gleichen Gesetzmäßigkeiten herrschen. Ebenso besteht eine Analogie zwischen Materie und Universum. Der rechte Arm symbolisiert darüber hinaus das männliche Prinzip analog Geist analog Feuer analog Expansion, während der linke Arm das weibliche Prinzip analog Materie (mater=Mutter) analog Wasser analog Konzentration darstellt. Der Magier arbeitet grundsätzlich mit Energie und es ist seine Aufgabe, Energien sowohl nach oben, als auch nach unten zu leiten und somit einen Energieaustausch herzustellen. Darüber hinaus will er diese beiden Pole oder Dualitäten energetisch zu einem "einzigen Ding" vereinen, oder, wie ich im tibetischen Buddhismus öfters hörte, non - dual werden.
Über dem Kopf des Magiers befindet sich die Lemniskate, das Unendlichkeitszeichen. Vom Grunde her besteht sie aus zwei Kreisen, die jedoch nicht mehr getrennt, sondern vereint, was besagt, dass dieser Mensch nicht mehr polar ist. Sie ist das Zeichen dafür, dass die Polarität überwunden ist. Zugleich zeigt sie auch an, dass eine Überwindung der Polarität hier auf dieser Welt und damit in der Materie nur auf geistiger und spiritueller Ebene möglich ist. Deswegen ist die Lemniskate in der Region des Kronenchakras dargestellt.
Das Stirnband markiert das Dritte Auge oder das sechste Chakra, ein Hinweis darauf, dass der Magier hellsichtig ist.
Es ist vielleicht etwas schwierig zu erkennen, aber der Gürtel ist eine Schlange, was einen Bezug zur Sexualität herstellt, denn das durch die Schlange tangierte Nabelchakra ist zuständig für die Emotionen. Die Sexualität ist jedoch gebändigt, sie liegt beruhigt auf dem Nabelchakra. Darüber hinaus ist die Farbe der Schlange lila, was erneut auf das Kronenchakra hinweist, das weltweit mit dieser Farbe symbolisiert ist. Lila ist die Farbe der Reinigung. Wir kennen dies aus der Katholischen Kirche, in der lila getragen und dekoriert wird, wenn es um Rituale der Buße geht. Es handelt sich also um ein von der Sexualität gereinigtes, bzw. sie beherrschendes Kronenchakra, das in der geistigen Welt Einheitserfahrungen macht, symbolisiert durch die Lemniskate.
Das Gewand des Magiers ist innen weiß. Dies dient als Synonym für den inneren Bereich des Menschen. Mit dieser Farbe nähern wir uns auch dem alchemistischen Bereich an. Mit dieser Farbe wird das Metall Silber analog Mond analog weibliches Prinzip analog Aufnehmendes dargestellt. Den Gegenpol bildet das rote Gewand, alchemistisch ist diese Farbe das Metall Gold analog Löwe analog männliches Prinzip analog Abgebendes. Alchemistisch kommt man zum Gold nur über das Silber. Klarer ausgedrückt, nur über das weibliche Prinzip des Aufnehmens und damit der inneren Wandlung, Arbeit und Reinigung kann man das wahre Gold, nämlich die Liebe, herstellen. Ich stelle diesen Satz ganz bewusst farblich heraus, da es sich um einen alchemistischen Prozess handelt, der in der schwarzen Magie oder Sexualmagie pervertiert und auf's Abscheulichste missbraucht wird. Später in einem anderen Post werde ich darauf zurück kommen und der Missbrauch wird verständlich werden. Der Leser kann sich sicherlich schon denken, dass es in der Sexualmagie um einen Gebrauch des weiblichen Prinzips über die äußere Form dieses Prinzips, nämlich die Frau, geht.
Der Tisch ist ein Symbol für Materie. Der Magier arbeitet mit der Materie und vermittelt zwischen den Energien. Dafür liegen die vier Elemente auf dem Tisch. Das Schwert analog Luft analog mentales Prinzip (schneidender Verstand) analog männliches Prinzip. Das Pentakel analog Erde analog materielles Prinzip analog weibliches Prinzip. Der Stab analog Feuer analog ätherisches Prinzip analog männliches Prinzip. Der Kelch analog Wasser analog seelisches Prinzip analog weibliches Prinzip. Die ElementeLuft und Feuer sind immer männlich gepolt, Erde und Wasser sind immer weiblich gepolt.
Der Magier ist umkränzt von Rosen und Lilien. Die Rose ist das erhöhte, also das bereits auf eine höhere Bewusstseinsebene transformierte, Symbol des männlichen Prinzips, die Lilie das des weiblichen Prinzips. Die Rose bildet darüber hinaus eine Analogie zum Löwen. Der rote Löwe (wir erinnern uns, rot ist die Farbe des Goldes in der Alchemie) ist ein Symbol für den Stein der Weisen, wobei es sich um ein rotes Pulver handeln soll, das alles, was es berührt, veredeln soll, also in Gold verwandeln soll.
Das Gesicht des Magiers trägt androgyne Züge. Dies ist auch ein Hinweis darauf, dass es keinen männlichen und weiblichen Pol mehr gibt, sondern, dass die beiden Pole, wenn man so will, in einem neuen, beide Pole verinnerlichten Zustand, münden. Dies unter der Voraussetzung, dass das Werk sauber vollbracht ist.
Ein kurzes Resumée besagt, in der Magie geht es um die Wandlung vom Ego hin zum Selbst.
Die oben beschriebene Symbolik erzählt einen Prozess, den der Magier in sich selbst durchführt. Er vermittelt zwischen den Energien zur Veredlung und damit zur Herstellung von Gold aus Silber analog Liebe aus Aufnehmen.
In der Sexualmagie vermittelt der Magier zwischen seinen und den Energien eines anderen Menschen zwecks Absorbtion und Missbrauch des Anderen.
Im folgenden Post mache ich eine ähnliche Analyse anhand eines Bildes zur Sexualmagie. Ganz spannend wie ich finde; vielleicht haben Sie Lust weiter zu lesen.
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