2012-03-17

Swami-Abuse (8) 5. Yogaschülerin berichtet: Bis zum Zeitpunkt des Missbrauchs hatte ich keine Sekunde Zweifel an der Vollkommenheit des Meisters oder des Systems


© Swami-Maheshwarananda-Watch


5. Yogaschülerin berichtet

Danke für euer Interesse. Es braucht einen offenen Geist um hierher zu kommen und den Opfern Gehör zu schenken.

Ich bin eine reale Person und wünschte, dass das Geschehene nicht wahr wäre. Aber es ist - und meine Verantwortung ist es, dies mit euch zu teilen.Wie könntet ihr denn sonst wissen, was sich euch hinter verschlossenen Türen entzog?

Bis vor einigen Wochen kannte keines der anderen Opfer persönlich, weil Swamiji es so lange geschafft hat, die Betroffenen zum Schweigen zu bringen.

Ich habe alleine damit gelebt.

Wenn einige von uns hervortreten und bezeugen, was wir erlebt hatten, sollten alle einen kleinen Einblick in Swamiji's verborgene Aktivitäten erhalten.

Es benötigt extreme Courage, die Augen und Ohren zu öffnen, die Vorhänge wegzureissen, die jahrelange Gehirnwäsche zu durchbrechen und der Wahrheit mit Ehrlichkeit ins Auge zu sehen.

Das hier ist wahr, meine Lebensgeschichte, meine persönliche Erfahrung.

Einige Leute werden sie wiedererkennen, weil ich sie bereits einigen erzählt habe. Ich gab es aber auf, mich mitzuteilen, weil die meisten Schüler nichts davon wissen wollten und mit dieser Information auch nicht umgehen konnten.

Ihr in Sicherheit gehülltes Weltbild war in Gefahr.

Viele der Schüler, mit denen ich sprach, weigerten sich, "schlechte Dinge" über ihren Meister zu hören. Sie haben sich die Information, die ich gab, so zurechtgebogen, dass es in ihr Weltbild hineinpasst und ihnen daraus kein innerer Konflikt entsteht oder sie einen Grund hätten, ihr Vertrauen in Swamiji anzuzweifeln.

Das Leben ging einfach normal weiter. Das verletzte mich derart, dass ich beschloss, es für mich zu behalten.

Ich kehrte YIDL den Rücken und begann ein neues Leben. An alle, die sich davor fürchten: es gibt ein wunderschönes Leben außerhalb von YIDL.

Ich brauchte aber lange Zeit, um mich von Swamiji zu trennen; die guten Aspekte zu behalten, die schlechten fallenzulassen... ein noch immer andauernder Prozess.

Heute kann ich offen sagen: Ich wurde Mitglied einer Sekte (YIDL), war vollständig eingewickelt und erfuhr es, ein Fanatiker zu sein.

Langsam und schmerzhaft wachte ich auf, um schließlich aussteigen zu können. Das Leben geht weiter, mit einigen Traumata, die noch zu heilen sind.
Aber was soll's....ICH BIN RAUS.

Ich könnte mich in Zufriedenheit zurücklehnen und dem Geschehen rund um die Sekte (YIDL), deren Teil ich mal war, von der Ferne zusehen. Aber ich habe erkannt, dass es ein Teil meines eigenen Heilungsprozesses ist, die Verantwortung wahrzunehmen und meine Erlebnisse offen und ehrlich mitzuteilen.

Was kann mir schon geschehen?

Ihr mögt mir nicht glauben, oder mich gar dafür hassen...gut, sei es so. Es ist die Wahrheit und Hass wird es nicht ändern. Ihr könnt aber auch gewarnt sein, wach und bewusst. Das macht es für mich Wert, meine Geschichte zu erzählen.

Ich habe eine Dekade meines Lebens verloren; meine Zeit, Energie und finanziellen Mittel dieser abscheulichen Sache hingegeben.

Ich gab es auf zu Reisen, Sport zu treiben, habe den Kontakt zur Außenwelt abgeschnitten, Freunde und Familie vernachlässigt (was ein besonderes gemeinsames Merkmal bei Sektenangehörigen ist).

Ich gab mein Alles.

Bis zum Zeitpunkt des Missbrauchs hatte ich keine Sekunde Zweifel an der Vollkommenheit des Meisters oder des Systems. Niemals erwog ich, eine Gefangene einer Sekte geworden zu sein.

Nach meiner Erfahrung wurde die Grundlage auf der alles aufgebaut war mehr und mehr erschüttert, bis sie zerbröselte und nach 4 Jahren schließlich endgültig kollabierte und ich mich endgültig lösen konnte. Ich dachte ich verlor alles und das Leben wäre nun ein schwarzes Loch. Aber wie sich herausstellte, gewann ich mein Leben zurück: Ich kroch hoch und raus aus meinem schwarzen Loch, hinein in eine neue Existenz.

Es war der Wendepunkt hin zu einer Zukunft, frei von Manipulation, Einschüchterung und niederträchtigem Verhalten, durchgeführt im Namen der Erleuchtung.

Nun, Ihr habt bis hier durchgehalten und eine lange Einführung gelesen, danke dafür, aber ich wollte dass ihr mich ein wenig mehr kennen lernt, bevor ihr von meinen detaillierten Erfahrungen lest.

Ich lebte in Jadan. Eines Tages, rief mich der Mann, der seinen Schülern als "Guruji" bekannt ist, zu sich in sein Zimmer. Das ereignete sich ein Jahr vor seinem Tod.

Er wollte, dass ich ihm einen neuen Hut nähe. Eifrig lief ich die Treppen hoch; es war immer ein großer Segen für mich, in seiner Gegenwart sein zu dürfen und Seva für ihn tun zu dürfen, erfüllte meinen Tag. Er sandte seinen Diener nach unten, um Mittagessen für ihn zuzubereiten...er musste eine Suppe Namens "Kadi" kochen, eine seiner Leibspeisen.

Also war Guruji und ich alleine im Raum. Ich saß ihm gegenüber und er fütterte mich mit Süßigkeiten.

Er berührte meinen Mund und ich fühlte mich dabei unwohl. Dann begann er mir in einer Mischung aus Englisch und Marwari zu schmeicheln und wies mich an, die Türe zu versperren, was ich tat.

Dies löste in mir Besorgnis aus, die jeder normale Mensch in dieser Situation empfinden würde. Dann jedoch klickte meine "Schüler-Logik" ein, die mir versicherte, dass ein Meister niemals einen seiner Schüler missbrauchen würde und mich vielleicht ja etwas besonders Spezielles erwarten würde.

Er zog sich komplett aus und wies mich an mich hinzulegen, dann legte er sich auf mich und begann mich zu küssen und intim zu berühren.

Obwohl Guruji die Bewegungen, die Männer vollziehen, durchführte, fand kein Verkehr statt.

Ich erinnere mich als ob es gestern gewesen wäre: auf dem Bett liegend und er mich küssend, mit seiner Zunge in meinem Mund und mein Verstand dabei verrückt zu werden, mich mit Gedanken bomardierend:

Er ist so alt wie mein Großvater, es ist abstoßend. Was soll das Ganze? Es fühlt sich nicht nach einer tantrischen Technik an, oder wie ein Segen, es fühlt sich schrecklich und ekelig an.

Dann plötzlich hörte er auf und sagte ich solle schnell aufstehen, die Türe öffnen und gehen. Er sagte ich solle am Abend wiederkommen.

Ich lief die Treppe hinunter und beinahe in den "Sevaka", der gerade im Begriff war, die Treppe mit dem Suppenteller hochzusteigen.

Ich war sehr verwirrt und besorgt durch diese Erfahrung. Ich lief zu Swamiji, erzähle ihm, was geschehen war und fragte ihn, ob ich nun Abends zu Guruji gehen sollte, so wie er es von mir verlangte.

Er sagte, dass das, was geschehen war, nicht gut sei - und dass er mit Guruji sprechen würde. Sein einziger Rat war, es zu vermeiden, Guruji privat zu treffen oder mit ihm alleine zu sein.

Die Tatsache, dass Swamiji zugab, dass das was passiert war, falsch war, mich jedoch einfach anwies Guruji fern zu bleiben, war vernichtend für mich. Es erschütterte die Grundfesten meines Glaubens in das System, welchem ich mich vollständig hingegeben hatte. Von diesem Zeitpunkt an, begann sich mein Leben förmlich aufzulösen.

Nach Guruji's Tod wurde ich einige Male in Swamijis Raum gerufen. Ich beschreibe nun, wie der erste Missbrauch ablief: Am späten Abend, nachdem alle, außer seiner Sekretärin, den Raum verlassen hatten, wurden die Vorhänge zurückgezogen, das Licht gedimmt und er sagte seiner Sekretärin, sie könne zu Bett gehen.

Sie ging und Swamiji stand auf und versperrte die Türe. Ich war mit ihm alleine. Ich war öfters mit ihm kurz alleine für "small-talk" etc., jedoch hatte er da niemals die Türe versperrt.

Wieder läuteten die Alarmglocken in meinem Kopf, und wieder besiegte mein "innerer Schüler" den gesunden Menschenverstand, der mich drängen wollte, aufzustehen und zu gehen.

Dann legte er sich auf sein Bett und sagte, ich solle zu ihm kommen. Pflichtbewusst saß ich am Boden, neben seinem großen Bett, in Erwartung eines erleuchtenden Meister-Schüler Dialoges.

Stattdessen begann er mir zu schmeicheln, lobte meine Eigenschaften und wies mich an, neben ihm auf dem Bett zu sitzen.

Er nahm meine Hand und führte sie zu seinen Genitalien und drängte mich, ihn zu stimulieren. Gleichzeitig berührte er meine Brüste und Genitalien unter meiner Kleidung.

Nach einer Weile drückte er meinen Kopf in seinen Schoß, wünschte Oralverkehr "ob es mir was ausmachen würde, zu schlucken". Nachdem er in meinen Mund ejakuliert hatte, ging ich ins Badezimmer mich zu waschen, er tat das Gleiche.

Dann gab er mir eine gute-Nacht-Umarmung und sandte mich auf mein Zimmer.

Diese Aktivitäten hörten auf, nachdem ich ihm mitteilte, dass ich ein einer Beziehung mit einem Mitschüler des Ashrams stehe.

Der Schüler in mir ging durch einen langsamen und schmerzhaften Tod - unvermeidbar nachdem ich die wahre Natur deren gesehen hatte, denen ich mein spirituelles Wohlergehen anvertraut hatte.

Über die Jahre schrieb ich Swamiji einige Briefe, auf der Suche nach Erklärungen für die Taten, die an mir durch ihn und Guruji begangen wurden.

Ich erhielt niemals eine Antwort, jedoch glaubte ich weiterhin, dass es für einen guten Grund geschehen war: Schließlich würde doch mein Meister niemals etwas tun, was mir schaden könnte, oder?

Am Ende beschloss ich dann doch den Ashram zu verlassen. Ich habe einige gute Freunde dort und fühlte, dass ich sie den wahren Grund für meinen Ausstieg wissen lassen sollte. Ich teilte meine Erfahrung mit einer sehr kleinen Gruppe und hinterließ sie erschüttert und entsetzt. Wir waren gute Freunde und sie wussten, dass ich keinen Grund hätte, sie anzulügen. Die Wahrheit war vernichtend für sie.

Ich unterzeichne diesen Brief aus mehreren guten Gründen nicht. Ich höre immerzu das Argument, dass die Statements nur erfunden wären und warum keine Namen darunter stehen.

Denk mal gut darüber nach. Jeder der die Wahrheit und Fakten wissen will, wird sie herausfinden.

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