2012-06-30

Mysteriöser Tod eines Sektenmitglieds

© Bild.de | 11, 6. 2012

MITTEN IN DER WÜSTE!YOGA-ZENTRUM HATTE 38-JÄHRIGEN UND SEINE FRAU VERBANNT...

Mitten in der Wüste! Mysteriöser Tod eines Sektenmitglieds
Das „Diamond Mountain University and Retreat Center“ bei Bowie in Arizona. In einer Höhle in der Nähe des Sekten-Camps kam es zu einem mysteriösen Todesfall
Foto: JOSHUA LOTT/The New York Times/R/Redux/laif
11.06.2012 — 10:59 Uhr
Bowie (US-Bundesstaat Arizona) – Die Retter, die sich aus einem Hubschrauber abseilten, kamen zu spät. In einer Höhle entdeckten sie einen Toten: Ian Thorson († 38) war verdurstet. Neben ihm lag seine Frau Christy McNally. Sie lebte noch, war aber bereits im Delirium.
Wie kam es zu dem tragischen Ende des Paares, das jahrelang nach Erleuchtung gesucht hatte? Es ist eine Geschichte um eine mysteriöse Sekte, sonderbare Sex-Riten und geheime Liebschaften...
Das Paar lebte im „Diamond Mountain University and Retreat Center“ bei Bowie, einem Meditations- und Yoga-Zentrum. Gründer Michael Roach bietet dort seit 1999 Unterweisungen der buddhistischen Lehre an. In Kursen, die Roach selbst auf seiner Webseite die „authentischsten und strengsten außerhalb eines traditionellen tibetischen Klosters“ nennt.

Dazu gehört ein rigoroses Schweigegelübde: Die Teilnehmer verpflichten sich, drei Jahre, drei Monate und drei Tage kein Wort zu sprechen. Einzige Verständigungsmöglichkeit: Notizen.
Doch es soll auch sexuelle Initiationsriten gegeben haben, berichten frühere Mitglieder. Dabei ging es um „Küssen und Berühren der Genitalien“, sagte Sid Johnson der New York Times. Eine andere Frau sagte, ihr sei Blut aus dem Finger abgezapft worden.
Vor seinen rund 40 Anhängern, die in kleinen Hütten rund um das Hauptgebäude wohnen, hatte Roach aber ein Geheimnis: Er war jahrelang mit seiner früheren Schülerin Christy McNally verheiratet, lebte mit ihr in einer Jurte.
Angeblich, so Roach, war es eine Beziehung ohne Sex. Er gab allerdings zu, dass es beim Yoga „geheime Praktiken“ gebe, die man durchaus als Sex bezeichnen könnte. „Ihr Zweck ist es, die innere Kraft zu aktivieren. Dazu braucht es ein hartes Training.“
Als die Beziehung publik wurde, sorgte das für einen Skandal unter den Mitgliedern.
2009 verließ Christy McNally den Sektenführer – für dessen früheren Mitarbeiter Ian Thorson. Sie heirateten, gaben in dem Zentrum weiterhin Yoga- und Meditationskurse, schrieben Bücher.
Anfang Februar kam es zu einem sonderbaren Zwischenfall: Mit einem Messer verletzte Christy McNally ihren Ehemann. Ein Unfall während einer Kampfsport-Übung, behauptete sie später – doch das Paar wurde aufgefordert, das Zentrum innerhalb von fünf Tagen zu verlassen.
Das Paar ging sofort, zog sich in Einsamkeit der rauen Berge zurück, versteckte sich in einer Höhle.
Angeblich versorgten einige Sektenmitglieder sie mit Nahrung und Wasser – doch die beiden erkrankten, konnten sich nicht mehr versorgen.
Sechs Wochen lang kämpften sie um ihr Überleben, bis Christy McNally über Funk das Buddhisten-Zentrum um Hilfe bat. Ein Suchtrupp konnte sie nicht finden, alarmierte den Notruf.
Die Helfer des Cochise County Sheriffs entdeckte das Paar schließlich in der Höhle – doch für den Ehemann kam jede Hilfe zu spät...

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