2012-08-02

Grundlegendes zur Sexualmagie

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"Niemals tut der Mensch das Böse so vollkommen und fröhlich, als wenn er es aus religiöser Überzeugung tut"
(Blaise Pascal 1623 - 1662, französischer Mathematiker, Physiker, Literat und christlicher Philosoph)


Ansich mag ich den Begriff "Sexualmagie" nicht besonders, aber nicht, weil ich ihn ablehne, sondern  weil er sowohl im Bewusstsein, als auch im Unterbewusstsein des Lesers sofort bestimmte Assoziationen und Gefühle hervorruft. Sehr schnell entstehen Begriffe wie Mittelalter, Okkultismus, Schwarzmagier, Hölle, Spiritismus und Gefühle, die zwischen Angst und Neugier und Negieren und Desinteresse schwanken. Über Allem schwebt dann der inzwischen zu höchster Gefahr stilisierte Begriff der Esoterik. Alles hat sicherlich seine Berechtigung und ist demnach auch richtig, und doch ist es nur ein sehr geringer und vor allem sehr subjektiver Teil dieses großen Themas; ein subjektiver Teil, der dem mainstream und dem allgemeinen Wissen über Sexualmagie entspricht. 
Sexualmagie hat es immer gegeben, sie ist also uralt. Dem allgemeinen Wissen nach gibt es sie aber nicht mehr, bzw. bei den hardlinern der Naturwissenschaften hat es sie nie gegeben und gibt sie somit heute erst recht nicht. Für die meisten Menschen gehört sie irgendwie, wie genau weiß keiner, ins Mittelalter. Demnach müsste ich die Frage stellen, wann und warum bitte ist sie denn dann so plötzlich verschwunden? Auf diese Frage werden die, die philosophisch gebildet sind, antworten, dass dies Alles nur Denkmodelle sind und tatsächliche Auswirkungen auf den Menschen, oder in der Materie überhaupt nicht möglich sind. Hinzu komme, je moderner und aufgeklärter der Mensch wurde, desto weniger wurde sein Glaube an jegliche Form von Magie  Ich muss da leider widersprechenSexualmagie mit realen Auswirkungen auf den Menschen hat es immer gegeben, und sie ist gerade in unserer heutigen Zeit wieder so real und so aktuell wie vielleicht noch nie zuvor im Laufe der Menschheitsgeschichte. Für eine Reihe von Menschen, überwiegend sind es Frauen, ist es nicht mehr die Frage, ob es Sexualmagie gibt oder nicht, weil sie sie erfahren haben. So beginnen sie vielmehr anders mit ihr umzugehen, sie wissenschaftlich zu begreifen und vor allem, in dieser modern propagierten Gesellschaft, offen über sie zu reden. Dass uns dies heute, im Vergleich zu noch vor 200 Jahren, möglich ist, hängt mit unserer Wahrnehmung, mit der höheren Bildung des Einzelnen, mit den schnell voranschreitenden Naturwissenschaften und der Säkularisierung zusammen; und mit dem vielleicht wichtigsten Aspekt in diesem Zusammenhang, der Deklaration der Menschenrechte. Der Mensch nimmt nicht mehr Alles als Gott gegeben, oder, wie vor Jahrhunderten, wenn Auswirkungen von Sexualmagie an Menschen  beobachtet wurden, als des Teufels gegeben. 

Sexualmagie ist überall auf der Erde bekannt und wurde und wird in unterschiedlich benannten Ritualen durchgeführt. Auch in Europa waren magische Praktiken gang und gäbe. Aufgrund der nahezu 2000 Jahre andauernden Macht der Katholischen Kirche, die jegliche Art von magischer Praxis verabscheute und verbot, ist die Magie in den Hintergrund gedrängt worden und schließlich durch die immer mehr aufklärenden Naturwissenschaften schließlich als existent negiert worden. Aber, wenn ich etwas negiere, heißt das noch lange nicht, dass es weg ist. Das erinnert mich eher an das kleine Kind, das sich die Augen zuhält und meint, weil es niemanden sehen kann, es selbst von anderen auch nicht gesehen wird. 

Als die Entwicklung in Europa also mehr und mehr den Prinzipien der Aufklärung folgte, schlug das Pendel zugleich auch in die andere Richtung aus - das haben Pendel nunmal so an sich - und das Bedürfnis nach dem Gegenpol zur puren Rationalität, nach Spiritualität und höherer Erkenntnis wuchs stetig an. Da vor allem den jungen Menschen die etablierten christlichen Kirchen auf spirituelle Fragen keine befriedigenden Antworten gaben und der Mensch durch die verschiedenen Verkehrsmittel und in immer größeren Zahlen weltweit Ziele erreichen konnte, zog es den Europäer und Nordamerikaner gen Osten zu den buddhistischen und hinduistischen Lehren. Der daraus folgende Gegenzug von Ost nach West hatte eine andere Qualität und vor allem andere Intentionen durch die Reisenden. Der 1959 aus Tibet vertriebene Dalai Lama trug den tibetischen Buddhismus nach Europa und Amerika und damit etablierte sich die alte Sexualmagie in Europa in einem neuen, dem buddhistischen und hinduistischen Gewand. Dies geschieht natürlich geheim, da das oberste Gebot solcher Praktiken die Geheimhaltung ist. Im Westen gelingt die Geheimhaltung besonders gut, da, wie oben erwähnt, allein die Ergebnisse der Naturwissenschaften zählen, und in diese Sichtweise der Welt Sexualmagie überhaupt nicht hinein passt.


Die Inhalte der Sexualmagie beschreibt Wikipedia wie folgt: 
  
"Der Begriff Sexualmagie bezeichnet sexuelle Praktiken, die zum Zweck der Magie ausgeführt werden. Größtenteils wird hier die Sexualität nicht als spirituelle Erfahrung verstanden, sondern wird nach Ansicht von sexualmagisch praktizierenden Personen als Quelle „magischer Energien“ oder einer Kraft beschrieben, welche geistig manipuliert und benutzt werden kann, z. B. durch Imagination und Affirmation. Die Sexualmagie soll Auswirkungen auf das spirituelle, soziale, berufliche oder materielle Leben des Ritualteilnehmers haben. Auch kann das „Aufladen“ eines kultischen Gegenstandes (z. B. eines Talismans oder einer Sigill) ihr Ziel sein"


Wikipedia beschreibt hier recht neutral, dass die Sexualmagie Auswirkungen auf denRitualteilnehmer und sein Leben haben soll. Hierzu ist wichtig zu wissen, dass die Vorgehensweisen im tantrisch tibetischen Buddhismus und dem roten linkshändigen Tantra des Hinduismus immer schwarzmagisch sind. Dies bedeutet, es geht immer um die energetische Manipulation einer anderen Person. Die eigene Sexualenergie wird nicht für eigene Zwecke benutzt, sondern um an die Energie eines Anderen zu gelangen und diese dann zu absorbieren, bzw. für die eigenen Ziele wieder einzusetzen. Es geht darum, mit der Energie einer Frau das eigene Energiesystem des Tantrikers in eine gewünschte Richtung zu verändern. Dieser Wunsch basiert auf einer bestimmten Ideologie, die separat erläutert werden muss.

Wikipedia schreibt weiter:
  
"Während Randolph seine Theorien ausschließlich mit ehelicher Liebe und Sexualität verband, wurden vom OTO und Aleister Crowley Formen der Sexualmagie entwickelt, bei der auch Homosexualität, Autoerotik und Sado-Masochismus eine Rolle spielen konnten. In der Praxis der modernen Form der Sexualmagie wird während des Sexualaktes und des Orgasmus der gesamte Wille auf das gewünschte Ziel oder Objekt gerichtet. Von den Mitgliedern des OTO und Aleister Crowley wurde in bezug auf die vermeintlichen magischen Kräfte der Sexualität angenommen, diese sei die stärkste Kraft des Lebens, der Psyche und der Natur überhaupt und eigne sich deshalb besonders gut für magische Operationen.
Die Abgrenzung der westlichen Sexualmagie zum indischen Tantra besteht darin, dass sich die westliche Sexualmagie als magische Technik versteht und nicht zwangsläufig in einen religiösen oder spirituellen Zusammenhang eingebettet ist. Das heißt, sie ist primär ein Mittel, um Veränderungen in Übereinstimmung mit dem Willen herbeizuführen, diese Veränderungen können sich aber natürlich auch auf die Spiritualität beziehen. Der Unterschied zu den westlichen Vorstellungen vom Tantra – welches eher als therapeutisches Neotantra zu bezeichnen wäre – ist,dass Sexualmagie nicht das Ziel hat, die Qualität des sexuellen Erlebens zu verbessern, sondern Sexualität als magische Quelle zu nutzen sucht, um spezifische Ziele zu verwirklichen.
Sexualmagie tritt z. B. in der Wicca-Bewegung auf, unter Thelema-Anhängern oder unter Anhängern des Tantra"

Zwei Dinge sind zu den Ausführungen von Wikipedia anzumerken. 

Die Willensübertragung und Willensschulung ist in magischer Arbeit die wichtigste Übung. Anders ist das Ziel, nämlich die andere Person, nicht zu erreichen. Allerdings handelt es sich nicht um ein einfaches "ich will", sondern es ist eine Schulung der völligen Konzentration auf die eigenen Sinne erforderlich. 

Als wichtig erachte ich die Aussage, dass Sexualmagie nicht das Ziel hat, die Qualität des sexuellen Erlebens zu verbessern. Das ist nämlich genau das, was der Westen unter Tantra versteht; Sexualität mit besonderem körperlichem und geistigem Erleben. Auch geht der unerfahrene Westler von einem gleichberechtigten Austausch männlicher und weiblicher Energien aus. Die östliche Sexualmagie wird dominiert von der männlichen Energie und damit vom Mann, mit dem Ziel, sich der weiblichen Energie zu bemächtigen.

Wer den gesamten Beitrag von Wikipedia lesen will kann dies tun unter:

http://de.wikipedia.org/wiki/Sexualmagie


Abschließend noch einige westliche, wissenschaftliche Anmerkungen zur Sexualmagie des tibetischen Buddhismus und tantrischen Hinduismus. Hier spielt nämlich die Psychologie eine gewichtige Rolle.

Aus psychologischer Perspektive sind die Merkmale der Sexualmagie sehr ähnlich denen der sexuellen Misshandlung an Kindern. 
  • Die Täter schweigen, negieren und projizieren die Schuld auf das Opfer. Bei erwachsenen Frauen gelingt dies noch besser als bei Kindern, da man ihnen Freiwilligkeit in der sexuellen Begegnung mit dem jeweiligen Tantriker unterstellt (zu diesem Thema benötigt es einen separaten Post).
  • Die Täter erklären die Frauen zu Lügnern. Wurde die Frau nicht durch Geschlechtsverkehr, also direkt sexuell misshandelt, sondern mental, dann wird sie, aufgrund der durch diese Misshandlung auftretenden Symptome, für psychisch krank erklärt. Diese Form der Misshandlung ist der eigentliche Inhalt eines tantrischen Rituals.
  • Wie in der sexuellen Misshandlung an Kindern geht es um Kontrolle und zwar geistige Kontrolle und um Macht; sich des geistigen, weiblichen Prinzips zu bemächtigen. etwas klarer und einfacher ausgedrückt, Herr über das Unterbewusstsein der Frau zu werden.
  • Aufklärung über sexuelle Misshandlung erfolgt immer über die Opfer/Betroffenen, indem diese irgendwann anfangen, über die Misshandlung zu reden. 

Sexualmagie ist eine sexuelle, rituelle, energetische und psychisch/physische Misshandlung.

Sexuelle Misshandlung,
weil sie direkt über Geschlechtsverkehr stattfinden kann, aber nicht muss. (ich erkläre in einem anderen Post, warum das so ist)
Rituelle Misshandlung,
weil die Vorgehensweisen immer einen sakralen Bezug haben und Inhalte der Ideologie des tibetischen Buddhismus und des tantrischen Hinduismus sind. 
Energetische Misshandlung,
weil die Kundalini Energie die zentrale Rolle in einem sexualmagischen, tantrischen Ritual spielt.
Psychisch/physische Misshandlung,
weil durch Traumatisierung und Manipulation des Unterbewusstseins gravierende psychische Symptome entstehen. Darüber hinaus entstehen körperliche Symptome bis hin zu ernsthaften Erkrankungen.
Kurz zusammengefasst, die gesamte menschliche Existenz einer Frau wird angegriffen und manipuliert.

Sexualmagie hat nichts zu tun mit purem Sex. Sexualität ist ein Teil des Ganzen, ein Mittel zum Zweck, eine Art Beschleunigung, um an die weiblichen Energien der Frauen zu gelangen und diese zu absorbieren und zu kontrollieren. Dafür werden von Seiten der Tantriker Techniken angewandt, die die neue Forschung mit "bewusstseinsmanipulierenden Techniken" bezeichnet. 

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