Tibet
Dalai-Rambo
10.06.2012 · Der Dalai Lama, Ikone des Pazifismus, habe durchaus, so
plaudern pensionierte CIA-Leute in einem Dokumentarfilm, auf bewaffneten
Widerstand gegen Chinesen gesetzt.
Von CHRISTIAN GEYER
Die
Zwei-Schwerter-Lehre hat nicht nur im Christentum, sondern auch im Buddhismus
Tradition. Geistliches und weltliches Schwert sollen zusammenwirken, um die
Welt in Ordnung zu bringen, sprich: vom Kommunismus zu befreien. Papst Johannes
Paul II. pflegte connections zur CIA, ohne die
der Ostblock nicht so sang- und klanglos zerfallen wäre. Die geheimdienstliche
Unterstützung für die polnische Gewerkschaft Solidarnosc ist ein offenes
Geheimnis und wurde zuletzt in Karl Bernsteins Buch „Seine Heiligkeit“ beschrieben.
Heute
steht fest: Der Dalai Lama, Ikone des Pazifismus, setzte - gewiss widerstrebend
- auf den bewaffneten Widerstand, solange dieser von den Amerikanern gesponsert
wurde. Mit Billigung des religiösen Oberhauptes kämpfte eine tibetische
Spezialeinheit der indischen Armee 1971 gegen das heutige Bangladesch. Ein Jahr
später nahm der Dalai Lama als Ehrengast einer militärischen Zeremonie in
Indien teil, wo den kämpfenden Tibetern Tapferkeitsmedaillen verliehen wurden.
Die waffenstarrenden Fotos, die bei diesem Anlass vom Dalai Lama gemacht
wurden, könnte man heute für Titelblätter der „Titanic“ halten. Zwei seiner
Brüder waren die Kontaktleute zum CIA und wussten um die Einzelheiten des
tibetischen Guerillakampfes. „Meine Brüder hielten es für weise, diese
Informationen von mir fernzuhalten“, heißt es in der Autobiographie des Dalai
Lama, was wiederum als weise Selbstauskunft eines Friedfertigen gelten kann,
der nach Gewaltspuren in zweischneidiger Frühzeit gefragt wird.
Quelle:
F.A.Z.
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